Marathon Laufen nach der Geburt- so klappt’s

Marathon Laufen nach der Geburt- so klappt’s

Als leidenschaftliche Marathonläuferin war ich überglücklich, als ich einen Platz für den Chicago Marathon bekam, da er einer der 6 World Marathon Majors ist. Aber dann stellte ich fest, dass ich schwanger war und der Chicago Marathon nur 4 Monate nach dem errechneten Geburtstermin lag. Ich war mir nicht sicher, ob ich so rasch nach der Geburt wieder zum Laufen anfangen könnte. Und dann gleich einen Marathon laufen?

Aber aufzugeben, bevor ich es überhaupt versucht habe, ist für mich keine Option. Insgeheim machte ich einen Plan, wie ich es schaffen könnte, möglichst rasch nach der Geburt wieder zu laufen. Und zum Glück hat alles geklappt und ich habe den Chicago Marathon 4 Monate nach der Geburt gefinished.

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Chicago Marathon – ein Lauf durch die windige Stadt

Chicago Marathon – ein Lauf durch die windige Stadt

Der Bank of America Chicago Marathon ist einer der größten Marathons der Welt. Er war nach dem London Marathon, dem Berlin Marathon und dem NYC Marathon mein vierter der sechs World Marathon Majors. Der Chicago Marathon findet immer im Oktober am Sonntag vor dem Columbus Day statt (ein Feiertag in den USA).

Ich bin den Chicago Marathon nur 4 Monate nach der Geburt meines ersten Sohnes gelaufen. Was eine ziemlich große Herausforderung war. Das Training mit dem geschwächten Beckenboden war nicht einfach. Und es war auch nicht einfach, die ganze Babylogistik unter einen Hut zu bringen. Zum Glück hat mich mein Verlobter zum Rennen begleitet, und während dessen auf unseren Sohn aufgepasst. Er hat mich sogar auf halbem Weg getroffen, und ich konnten den Kleinen in einem Erste Hilfe Zelt an der Strecke stillen.

Meine Zeit war aufgrund der Stillpause und den anhaltenden Bauchkrämpfen nicht besonders toll, aber ich habe es trotzdem geschafft, worauf ich unglaublich stolz bin. Umso mehr hat es mich gefreut, dass mir Paula Radcliffe im Ziel meine Medaille überreicht hat. Sie war während der Schwangerschaft und des Trainings immer eine große Inspirationsquelle für mich.

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Rektusdiastase in der Schwangerschaft – Entstehung, Vorbeugung, Behandlung

Rektusdiastase in der Schwangerschaft – Entstehung, Vorbeugung, Behandlung

Diastasis recti abdominis (oder Rektusdiastase) ist eine Erkrankung, bei der sich das Gewebe zwischen den geraden Bauchmuskeln dehnt und auseinanderklafft. Diastatis bedeutet wörtlich „Abstand“ in Latein und Recti Abdominis sind die geraden Bauchmuskeln. Es wird auch manchmal als Bauchmuskeltrennung bezeichnet. Am Häufigsten kommt die Rektusdiastase bei schwangeren Frauen und jungen Müttern vor, weil der wachsende Uterus die Bauchmuskeln während der Schwangerschaft auseinander dehnt. Aber grundsätzlich kann es jeden treffen

Ich habe mich sehr bemüht, keine Rektusdiastase in meiner Schwangerschaft zu bekommen. Leider hat das nicht ganz funktioniert. Deshalb schreibe ich diesen Blogpost, um über die Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten einer Rektusdiastase aufzuklären.

Hinweis: Ich bin kein Arzt oder Physiotherapeut. Alles in diesem Artikel handelt nur von meiner persönlichen Erfahrung.

Wie man eine Rektusdiastase diagnostiziert

Man kann sehr leicht testen, ob man eine Rektusdiastase hat. (es sei denn, du hast gerade einen Schwangerschaftsbauch). Lege dich flach auf den Rücken. Drücke nun deine Finger direkt über oder unter deinem Bauchnabel in deinen Bauch. Nun hebe den Kopf. Du solltest nun deine Bauchmuskeln und eine eventuelle Lücke dazwischen ertasten können. Hier gibt es ein Youtube Video dazu.

Ursachen der Rektusdiastase

Schwangerschaftshormone und ein wachsender Bauch

Diastasis recti abdominis tritt bei mehr als der Hälfte aller Schwangerschaften auf. Der Grund dafür ist, dass sich das Baby und die Gebärmutter ausdehnen und von innen Druck auf die Bauchmuskeln ausüben. Die Muskeln, Bänder  un das Bindegewebe werden aufgrund eines Schwangerschaftshormons namens Relaxin auch zunehmend weicher. Eine Rektusdiastase während der Schwangerschaft ist grundsätzlich nichts ungewöhnliches. Es ist jedoch wichtig, die Situation nicht zu verschlimmern und nach der Geburt zu rehabilitieren (siehe unten). Dies ist umso wichtiger, wenn man mehrere Kinder haben will, da jedes von ihnen die Wahrscheinlichkeit einer Rektusdiastase erhöht.

Unfälle und Verletzungen mit angespannten Bauchmuskeln

Das Gewebe zwischen den geraden Bauchmuskeln kann auch plötzlich gedehnt werden. Dies tritt manchmal bei Bodybuildern oder Kraftsportlern auf, die schwere Gewichte heben. Eine solche Verletzung kann bei jedem auftreten, der schwere Gegenstände ohne die richtige Technik hebt (dazu zählt auch das Heben der Kinder oder schwerer Möbel).

Rektusdiastase bei Neugeborenen

Rektusdiastasen treten auch häufig bei Neugeborenen oder Frühgeborenen auf, einfach weil die Bauchdecke noch nicht vollständig entwickelt ist. Ein hohes Geburtsgewicht kann auch ein Grund sein. Dies ist nicht gefährlich und sollte nach einiger Zeit von selbst verschwinden.

Vorbeugung von Rektusdiastasen

Der größte Faktor zur Verhinderung von Diastasen ist das richtige Bauchmuskeltraining zur richtigen Zeit.

Verwende immer die richtige Technik

Da eine Rektusdiastase auch plötzlich auftreten kann, ist es wichtig, beim Heben schwerer Gegenstände immer die richtige Technik anzuwenden. Spanne also beim Gewichtheben immer die Bauchmuskeln und das Gesäß (den „Core“) an und wähle ein angemessenes Gewicht. Außerdem können spezielle Gewichthebergürtel den Rumpf und Bauch stabilisieren. Aber man sollte sie nicht als Hilfsmittel verwenden, um Gewichte zu stemmen, die eigentlich zu schwer sind.

Wenn man schwanger ist und einen Babybauch hat, sollte man die geraden Bauchmuskeln nicht zusätzlich zu belasten. Daher ist es wichtig, beim Hinlegen und Aufstehen die richtige Technik anzuwenden.  Und zwar niemals gerade nach vorne oder hinten, wie man es gewohnt war. Sondern immer über die Seite. Das bedeutet, sich beim Aufstehen zuerst auf die Seite zu rollen und sich dann nach oben zu drücken. Beim Hinlegen sollte man sich auch immer zuerst auf die Seite legen.

Trainiere die geraden Bauchmuskeln vor der Schwangerschaft, aber höre nach dem ersten Trimester auf

Ein starker Rumpf ist für viele Dinge von Vorteil, wie eine bessere Körperhaltung und weniger Rückenschmerzen. Daher wird empfohlen, die Bauchmuskeln vor der Schwangerschaft zu trainieren, aber nach dem ersten Trimester damit aufzuhören, sobald sich der Babybauch ankündigt. Das gilt auch für Stabilitätsübungen wie Planken etc. Meistens erkennt man auch sehr gut, dass sich dabei der Bauch stark nach außen wölbt. Das ist ein generelles Warnsignal für eine Rektusdiastase. Sobald die Diastase verschwunden ist, kann man wieder die geraden Bauchmuskeln trainieren.

Trainiere während der Schwangerschaft und danach die schrägen und transversalen Bauchmuskeln

Während Training der geraden Bauchmuskeln das Risiko einer Rektusdiastase erhöht, kann man aber die seitlichen oder schrägen  Bauchmuskeln weiter trainieren. Das gilt auch für den Transversus Abdominus Muskel. Dies ist der Muskel, der sich quer über den Bauch spannt und den man zB beim Husten benutzt. Atemübungen die den TVA stärken, werden empfohlen um die Rektusdiastase nach der Geburt zu mildern.

Eine Studie der Columbia University zeigte auch, dass die richtigen Bauchübungen das Risiko einer Diastase im Vergleich zu gar keinen Übungen reduzieren können.

Behandlung der Diastase recti

Um die Diastase zu behandeln, sollte man sie zuerst von einem Arzt oder Physiotherapeuten diagnostizieren lassen. Sehr oft geschieht dies im Krankenhaus direkt nach der Geburt oder während eines Rückbildungskurses. In einigen Ländern wird das häufig durch eine öffentliche oder private Krankenversicherung abgedeckt.

Nach der Geburt wurde ich mehrmals von einem Physiotherapeuten und meiner Hebamme untersucht und beraten. Außerdem habe ich einen Rückbildungskurs besucht. Die folgende Übungen wurden mir gezeigt, um meine Rektusdiastase zu behandeln: (am Besten mehrmals pro Woche durchführen)

  • Bauchatmung: Man liegt auf dem Rücken und übt die aktive Bauchatmung. Dies bedeutet, dass man den Bauch beim Einatmen anhebt und beim Ausatmen den Bauchnabel in Richtung Wirbelsäule zieht. Man kann sich auch vorstellen, dass die Seiten des Körpers enger zusammenrücken und dass man das Schambein zur Wirbelsäule zieht.
  • Bauchatmung fortgeschritten: man beginnt wie bei der Übung oben mit der Bauchatmung. Dann atmet man scharf aus, während man den Buchstaben „F“ spricht. Man auch die Buchstaben „P“, „K“ oder „T“ ausprobieren und den Beckenboden gleichzeitig nach oben und innen zusammenziehen.
  • Beinstrecker: Man liegt auf dem Rücken, die Beine sind aufgestellt. Nun schiebt man langsam ein Bein in eine gerade Position parallel zum Boden und zieht es wieder zurück. Dabei ist es wichtig, die Ferse langsam am Boden entlang zu schieben und nicht anzuheben.

Hoffentlich hat dieser Blogpost dir geholfen, etwas mehr über die Rektusdiastase in und nach der Schwangerschaft zu erfahren. Falls du selbst eine Rektusdiastase haben solltest, such bitte einen Physiotherapeuten auf, der auf deine spezielle Situation eingeht und dir eine geeignete Behandlung empfiehlt.

6 Dinge die du unbedingt in deine Kliniktasche packen solltest

6 Dinge die du unbedingt in deine Kliniktasche packen solltest

Wenn du dein erstes Kind erwartest, bist du wahrscheinlich sehr nervös und aufgeregt. Und denkst über über tausend Dinge gleichzeitig nach. Glückwunsch, das ist absolut normal. Du wirst auf jeden Fall eine tolle und fürsorgliche Mutter werden. Und damit es für Dich noch einfacher wird, habe ich hier eine kurze Liste von Dingen für deine Kliniktasche zusammengestellt. Diese Dinge hätte ich als frischgebackene Mutter wirklich gebraucht aber leider hat mir niemand davon erzählt. All diese Dinge sind super hilfreich, entweder fürs Stillen, im Krankenhaus oder um sich von der Geburt zu erholen.

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Wie Marathonlaufen mich auf die Geburt meines Kindes vorbereitet hat

Wie Marathonlaufen mich auf die Geburt meines Kindes vorbereitet hat

„Eine Geburt ist wie ein Marathon“ hört man häufig von Nicht-Marathonläufern. Ja, beides sind anstrengende, schmerzhafte Workouts mit einer großen Belohnung am Ende und einer langen, mühsamen Erholung. Als ich in 2018 12 Marathons  für den guten Zweck lief und nach Marathon No. 9 schwanger wurde, glaubte ich, ich wäre ausreichend auf die Anstrengungen der Geburt vorbereitet. Ich dachte, ich würde dieses „schmerzhafte Ereignis“ relativ leicht überstehen und mich aufgrund meiner Fitness und mentalen Stärke schnell erholen. Und das war zumindest teilweise so.

So hat mich das Marathonlaufen auf die Geburt vorbereitet

Das Training

Jeder weiß, dass man körperlich fit und vorbereitet sein müssen, um einen Marathon zu laufen. Eine Entbindung ist nicht anders. Es ist ein ziemlich anstrengendes Workout. Zum Glück bereitet sich der Körper unbewusst auf die Geburt vor. Bereits vor der Geburt spürt man so etwas wie „Übungswehen“, die auch als Braxton-Hicks-Kontraktionen bezeichnet werden. Damit bereitet sich die Gebärmutter, die eigentlich nur ein Muskel ist, auf echte Wehen vor.

Zusätzlich zu den natürlichen Gebärmutterkontraktionen habe ich versucht, meine Fitness während meiner gesamten Schwangerschaft durch Laufen, Indoor Cycling und Krafttraining aufrechtzuerhalten. Das hat mir geholfen, Rückenschmerzen und übermäßige Gewichtszunahme zu vermeiden. Und meine Arme und mein Oberkörper waren auch viel stärker, um mein Baby danach zu tragen (und das macht man als Mutter sehr, sehr oft). Hier geht es zu meinen Blogbeitrag über die Vorteile und Risiken des Trainings während der Schwangerschaft.

Die Ernährung

Marathonläufer wissen, dass die Ernährung das Rennen stark beeinflussen kann. Es wird empfohlen, ein leicht verdauliches Frühstück mit wenig Ballaststoffen zu essen und während des gesamten Rennens leicht verdauliche Kohlenhydrate zu sich zu nehmen. Darüber hinaus sollten man immer ausreichend Flüssigkeit trinken. Grundsätzlich habe ich bei der Geburt die gleiche Strategie verfolgt. Ich hatte noch ein leichtes Abendessen, bevor ich ins Krankenhaus gefahren wurde (während ich leichte Wehen hatte), und später während der Wehen trank ich ein spezielles Sportgetränk, das leicht verdauliche Kohlehydrate und Elektrolyte enthielt. Und das behielt ich auch bei, bis ich eine Infusion bekam.

Nach dem (Marathon) Rennen wird empfohlen Kohlenhydrate und Eiweiß zu sich zu nehmen und seine Speicher aufzufüllen. Und das sollten man auch nach der Geburt tun. In meinem Fall habe ich gesunde, ballaststoffreiche Speisen aus dem Krankenhausmenü ausgewählt. Die zusätzlichen Ballaststoffe war außerdem hilfreich, um Schmerzen beim Stuhlgang nach der Geburt zu vermeiden.

Die Ausrüstung

Jeder Marathonläufer weiß: Training und Ernährung sind wichtig, aber das ist auch die richtige Ausrüstung am Renntag. Und die Geburt ist in vielerlei Hinsicht ähnlich. Man möchte mit dem richtigen Werkzeug ausgestattet sein, um die Geburt zu bekommen, die man sich wünscht. Dies kann ein Geburtshocker, ein großer Gymnastikball, ein CD-Player oder Bluetooth-Lautsprecher, ein Stuhl, eine Badewanne, ein Massageöl oder auch nur ein Babyspielzeug sein, das man bei den Wehen einfach drücken kann. Man sollte Klamotten tragen, in dem man sich wohl fühlt, die aber auch schmutzig werden können. Und genau wie bei einem Marathon gilt: immer ein Haarband mit dabei haben, damit die verschwitzen Haare nicht ins Gesicht hängen.

Die Erholung

Wer an den ersten Marathon denkt, kann sich sicher noch an die Erholung danach erinnern. Denn die ist wirklich schwer. Man ist tagelang nicht in der Lage zu gehen und fühlt sich einige Wochen lang erschöpft. Vielleicht hatte man Schmerzen und konnten wegen des ganzen Adrenalins nicht richtig schlafen. Eine Geburt ist ähnlich, egal ob natürlich oder per Kaiserschnitt. Die Erholung dauert eine Weile, also sollte man sich da auch genügend Zeit nehmen. Bleib also so lange im (Wochen)Bett, wie du willst und brauchst. Versuche, gut zu schlafen, soweit das mit dem Baby klappt, und nahrhafte und gesunde Lebensmittel zu essen. Sei stolz auf das, was du erreicht hast. Sauge dieses Gefühl so gut wie möglich auf. Bald wirst du dich wieder stärker fühlen als jemals zuvor.

Die Support-Crew

Eine gute Support-Crew ist wichtig für den Marathon. Man möchte Leute um sich haben, die einem die Ängste vor dem Rennen nehmen, einen während des Rennens anfeuern, und anschließend mit einem feiern. Auch zur Geburt braucht man eine solche Support-Crew. Dies kann natürlich der Arzt, die Hebamme, die Doula usw. sein. Am wichtigsten ist jedoch, dass der eigene (Geburts-) Partner mit im Team ist. Denn bei einer Geburt ist wirklich Teamwork gefragt. Idealerweise sollte der Geburtspartner dich bei allem unterstützen, was du brauchst, und deine Stimmung verbessern, wenn du dich schlecht fühlst. Denn Marathonlaufen und Gebären ist wirklich eine große Herausforderung, und die meistert man im Team viel besser.

Mentaltraining

Heutzutage wird Mentaltraining als ein Eckpfeiler der Vorbereitung von Marathonläufern und anderen Athleten angesehen. Vielleicht hast du schon einmal im Fernsehen einen professionellen Skifahrer gesehen, der sich vor dem Rennen vorstellt, wie er die Strecke hinunter fährt und seinen Körper dementsprechend bewegt. Und es hat sich gezeigt, dass verschiedene Visualisierungstechniken die körperliche Leistungsfähigkeit während des Wettkampfs steigern können. Und obwohl ich keine professionelle Läuferin bin, glaube ich, dass die richtige Einstellung und das richtige mentale Training nicht nur das Ergebnis, sondern auch das Erlebnis am Renntag verbessern können.

Dies gilt auch für die Geburt und Entbindung. Es gibt viele Visualisierungstechniken, die man vor dem Entbindungstermin üben kann. Einige Techniken sind recht einfach, wie die Visualisierung einer sich öffnenden Blume oder von Wellen im Ozean. Andere werden mit ausgefallenen Namen wie Hypnobirthing vermarktet. Ich habe persönlich ein paar Bücher gelesen und ein paar einzelne Strategien ausgewählt, die mir gefallen haben. Und ich denke, dass sie mir während meiner intensiven Geburt zumindest ein wenig geholfen haben.

Wie Marathonlaufen mich nicht auf die Geburt vorbereiten konnte

Der Schmerz

Ich muss da einfach ehrlich sein: Die Geburt ist weitaus schmerzhafter als jeder Marathon. Es ist schwierig, die Schmerzen zu beschreiben, wenn man sie noch nie zuvor erlebt haben. Es ist wahrscheinlich das schmerzhafteste Workout, das man als Frau jemals im Leben machen wird. Aber selbst wenn es wirklich schmerzhaft ist, gibt es nichts, worüber man sich Sorgen machen müsste. Als Frau entwickelt man weibliche Superkräfte und findet eine unglaubliche Energie, von der man nie wusste, dass man sie besitzt. Glaub mir, jede Frau hat sie. Auch du!

Die Dauer

Ein Marathon hat eine feste Distanz von 42,195 km. Man kennt wahrscheinlich sein Tempo und weiß, dass man den Lauf in etwa x Stunden beenden kann. Bei der Geburt ist das nicht der Fall. Bei einer natürlichen Geburt weiß man nicht, wann sie beginnen wird, wann sie enden wird und wie lange sie dauern wird. Es könnten zwei Stunden oder zwei Tage sein.

Für mich war das ein bisschen beunruhigend. Mein Baby war bereits überfällig und ich hatte Angst vor einer Einleitung. Selbst als es dann doch von alleine losging, wusste ich nicht, wie lange es noch dauern würde, bis ich endlich all die Schmerzen überstanden hätte (siehe Punkt oben). Ich wusste nicht, ob ich noch genügend Energiereserven hatte, vor allem, weil es meine erste Geburt war. Am Ende dauerte die Entbindung fast 24 Stunden. Obwohl ich schon (Ultra)Marathons und sogar ein 24-Stunden-Rennen absolviert habe, war ich darauf völlig unvorbereitet.

Die Freude

Wenn man einen Marathon finished, ist man glücklich. Glücklich, dass man es geschafft hat. Glücklich, dass man das Ziel erreicht hat. Glücklich über die Medaille, die man bekommt. Aber alle Freuden des Marathonlaufs sind so gering im Vergleich zu dem Gefühl, das erste Mal sein Kind im Arm zu halten. Wenn man es zum ersten Mal schreien hört. Und wenn man zum ersten Mal diesen kostbaren Babyduft riecht. Dieses Gefühl der Freude übersteigt das eigene Vorstellungsvermögen, wenn man es noch nie erlebt hat. Und plötzlich haben sich all die langen Stunden mit Schmerzen und Komplikationen mit nur einem Augenblick gelohnt.